In Deutschland nehmen die Kunststoffabfälle seit Jahrzehnten kontinuierlich zu. In Griechenland verschmutzt Plastikmüll das Meer und die Strände.
Vor vielen Jahren schon begann ich in meiner zweiten Heimat, auf der Insel Naxos, am Strand den Müll zu sammeln, zu entsorgen, zu recyceln oder künstlerisch zu verwerten. („Ocean Mist“, 2014)
Nachdem ich im September 2020 wieder nach Naxos gereist war, zog sich mein Aufenthalt mehr und mehr in die Länge. Was macht man auf einer Insel im monatelangen Lockdown? Man geht u.a. viel spazieren. Auch am Strand natürlich, wo ich weiter Plastikmüll sammelte. Diesmal hob ich auch die sehr kleinen Teile auf, wovon sich in kurzer Zeit eine beachtliche Menge anhäufte. Während ich sie säuberte und farblich sortierte, beschäftigten mich die Fragen: Wo kommen diese Teilchen her? Was war das mal? Was mache ich damit? Wie kann ich sie auch für andere sichtbar machen? Ich begann alle möglichen Fundstücke mit den kleinen Teilchen zu dekorieren. Und als dann im November bereits in den Geschäften diese nackten, beinahe traurig aussehenden Weihnachtsbäumchen verkauft wurden, fiel mir Opa Hoppenstedt (Loriot) ein. Er beschwert sich beim Schmücken des Weihnachtsbaumes: „Früher war mehr Lametta“. Der Gedanke auch diese Bäumchen mit „meinen“ Plastikteilchen zu schmücken lag da nicht mehr fern.
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